Goldhamster sind der Klassiker im Kinderzimmer und ein Zeugnis unkundiger Tierhalter. Schließlich sind alle Hamster dämmerungs- und nachtaktiv, sie dürfen während der Ruhezeit nicht gestört werden. Würden die Tiere nicht selbst unter guten Haltungsbedingungen nach 18 bis 36 Monaten sterben, gäbe es wohl weit mehr Hamster in Tierheimen.

Alle Hamsterarten sind sich im Wesen sehr ähnlich. Höchstens Geschwistertiere einiger Zwerghamster können gemeinsam gehalten werden. Nur, dass sie nach einigen Wochen bereits die Geschlechtsreife erreichen und sich die Geschlechter zuerst nicht immer gut auseinander halten lassen.

Gegenüber fremden Hamstern sind alle Hamster ausnahmslos feindselig, solange es nicht gerade Paarungszeit ist. Hamster bringen einander nicht allein um. Sie sollten nicht einmal direkten Sichtkontakt zueinander haben, da dieser ein Stressfaktor ist. Jeder Stress, auch das Aufwecken am Tag, schadet den Tieren und verkürzt ihr Leben.

Auffangstationen haben also das Problem, dass die Unterbringung der Hamster aufwendiger als bei einigen anderen Tieren ist, die sich für Gruppenhaltung eignen.

Auch die richtige Ernährung der Hamster ist sehr wichtig. Glücklicherweise gibt es einige gute Anbieter für Hamsterfutter, welches jeweils zur Hamsterart abgestimmt wird. Außerdem benötigen Hamster neben dem frischen Wasser immer etwas Frischfutter aus Kräutern, Gräsern und Gemüse, aber wenig Früchten. Einige Zwerghamster neigen leider zum Diabetes.

Erschwerend kommt hinzu, dass Hamster hohe Ansprüche an ihren Käfig stellen. Es soll einen Buddelbereich aus Hobelspänen und etwas Heu geben. Diese werden gemischt und gestampft, die Schicht soll wenigstens 20 cm dick sein. Dann wollen Hamster die Gegend erkunden, klettern und freuen sich über Hamster-Ecktoiletten für die Hygiene. Auch ein großes Sandbad mit Chinchillasand muss es geben.

Die Ebenen im Hamsterkäfig sollen nicht zu hoch sein, weil kletternde Hamster gelegentlich stürzen. Auf nagbaren Kunststoff ist zu verzichten, da Nagetiere mit Pech die Splitter verschlucken und sterben.

Trotz all dieser Anforderungen an den Hamsterstall und die Hamsterhalter sind Goldhamster, Teddyhamster, Campbells, Dsungaren, Hybriden, Roborowski-Zwerghamster oder Chinesische Streifenhamster tolle Haustiere für nachtaktive Tierhalter, wenn sie nur einen Hamster halten.

Wichtig bleibt, sich bereits vor der Anschaffung über die artgerechte Hamsterhaltung zu informieren. Wer seinem Tierheimen einen Gefallen erweisen möchte, sollte nie beim Vermehrer und damit auch nicht in Tierhandlungen Tiere kaufen. Gibt es im Tierheim keine geeigneten Abgabetiere, lässt sich immer noch nach seriösen Züchtern oder einer Notabgabe in Kleinanzeigen Ausschau halten.