Teddyhamster – ein plüschiger Einzelgänger

Teddyhamster tragen ihren Namen nicht von ungefähr: Die possierlichen Tierchen mit den dunklen Knopfaugen haben im Gegensatz zum klassischen Goldhamster, von dem sie abstammen, langes und weiches Fell. Während die Männchen ihre Mähne dabei am ganzen Körper zur Schau stellen können, haben die Weibchen meist nur am hinteren Körperbereich längere Haare.

Obwohl die Hamster mit ihrem flauschigen Fell zum Kuscheln einladen, sollten sie – genauso wie die meisten anderen Hamsterarten – keineswegs als Kuscheltiere betrachtet werden. Wir haben deshalb alle wichtigen Informationen zusammengefasst und verraten dir, wie du deinen Teddyhamster artgerecht halten kannst.

Der Teddyhamster im Kurzportrait

Die ersten Teddyhamster wurden in den 1970er Jahren in den USA als Form der Goldhamster geboren. Die langhaarigen Hamster werden auch als Angora-Hamster bezeichnet und können etwa 13 bis 18 Zentimeter groß werden. An Fellfarben können die Teddys ein breites Spektrum aufweisen: Am häufigsten sind die kleinen Tiere in Wildfarbe anzutreffen, allerdings sind auch andere Farbschläge nicht selten. Die Tiere wiegen etwa zwischen 80 und 190 Gramm und sind nachtaktiv. Der Teddyhamster ist aufgrund seines langen Fells im Vergleich zu den meisten anderen Hamsterarten geringfügig pflegeintensiver.

Teddyhamster sind Einzelgänger und sollten auch als solche gehalten werden. Dies gilt nicht nur für andere (Teddy-)Hamster, sondern auch für andere Haustiere, mit denen die Hamster unter Umständen in Kontakt kommen können.

Der Teddyhamsterkäfig – So sollte er aussehen

Der perfekte Käfig beziehungsweise das perfekte Gehege für den Teddyhamster ist mindestens einen halben Quadratmeter groß – die meisten Käfige aus dem Fachhandel sind damit schon aus dem Rennen. Im Idealfall macht man sich die Mühe und baut die Behausung der neuen Mitbewohner selbst oder lässt sie von erfahrenen Hamsterfreunden bauen.


Im Teddyhamstergehege sollten ausreichend viele Versteckmöglichkeiten, Häuschen und ein Laufrad zu finden sein. Produkten aus Holz, Keramik oder Kork sollten dabei bevorzugt werden, da die Teddys bisweilen ihre Einrichtung anknabbern. Alternativ kann man auch zu tierfreundlichen Plastikaccessoires mit dem ASPCA-Siegel greifen. In Bezug auf das Laufrad gilt wie immer: Das Rad sollte geschlossen sein, sodass die Tiere nicht mit ihren Füßen zwischen den Gittern hängen bleiben können, und es sollte groß genug sein, dass die Hamster mit geradem Rücken darin laufen können.

Darüber hinaus sollten dem Hamster nach Möglichkeit mehrere Häuschen zur Verfügung gestellt werden, sodass er eine Vorratskammer und eine getrennte Schlafmöglichkeit gestalten kann, wie es auch in der Natur für die kleinen Tierchen üblich ist. Pluspunkte gibt es für Häuschen aus Keramik und/oder mit abnehmbarem Deckel, da diese die Reinigung erheblich vereinfachen. Immerhin bunkern die Hamster in ihren Vorratskammern auch verderbliche Nahrungsmittel, die regelmäßig entsorgt werden müssen.

Möchte man sich am interessanten und offenen Verhalten der Teddyhamster erfreuen, sollte man mit Wurzeln und Röhren oder Tunneln aus Holz oder Kork einen passenden Ausgleich für die Tiere schaffen. Diese können auf diese Weise in Deckung ihr Revier erkunden, wie es für die Hamster auch in der Natur üblich ist.

Die Einstreu im Teddyhamsterkäfig

Die richtige Einstreu spielt bei der Einrichtung des Teddyhamsterkäfigs eine besonders wichtige Rolle, da sich falsche Einstreu im langen Fell der Tiere festsetzen kann und so zum Verfilzen beiträgt. Auch Bezoaren können durch falsche Streu begünstigt werden. Hierbei handelt es sich um Zusammenballungen von Fell und Nahrung im Verdauungstrakt der Hamster. Im Gegensatz zur Katze können diese Ballen von den Hamstern jedoch nicht ausgewürgt werden, da die Hamster keinen Würgereflex besitzen.

Die Einstreu sollte etwa 20 Zentimeter hoch geschichtet werden, sodass die Hamster nach Lust und Laune graben können. Grundsätzlich kann man zum Einstreuen des Teddyhamsterkäfigs zu klassischen Holzspänen greifen. Gerade bei weiblichen Tieren und männlichen Teddyhamstern mit weniger langem Fell kann man auf diese Weise günstig und einfach das Gehege mit ausreichend viel Streu einrichten. Für Teddys mit besonders langem Fell können die Holzspäne jedoch unter Umständen problematisch werden. In diesem Fall hat sich stattdessen Hanfstreu bewährt, das sich weniger stark im Fell verknotet.

Grundsätzlich kann man mit der Streu im Gehege viel experimentieren. So kann man beispielweise auch nur die Toilettenecken mit leichtem und günstigem Holzstreu einstreuen und den Rest mit Hanfstreu bestücken oder die beiden Sorten miteinander mischen. Erlaubt ist, was gefällt und was die beste Wirkung in Bezug auf die Fellpflege der eigenen Teddys erzielt.

Was frisst der Teddyhamster?

Teddyhamster fressen Gemüse, Obst, Samen, Kräuter, Gräser und Insekten wie Mehlwürmer sowie deren Larven. Auch getrocknete Früchte dürfen ab und an gereicht werden – allerdings nur als Leckerei, da das süße Obst ansonsten Diabetes fördert. Möchte man es sich einfach machen, kann man auch zu speziellem Teddyhamsterfutter greifen, welches auf die Bedürfnisse und Anforderungen der kleinen Teddys ausgelegt ist und zudem auch Bezoaren vorbeugt.

Wichtig bei der artgerechten Ernährung von Teddyhamstern ist, dass die Tiere ausreichend fasserreiche Kost wie Kräuter und Heu zu sich nehmen, die ebenfalls die Verdauung und damit die Ausscheidung der verschluckten Haare unterstützen.

Den Teddyhamster bei der Fellpflege unterstützen

Teddyhamster sind bei der Fellpflege auf die Unterstützung des Menschen angewiesen. Abhängig von der Länge und der Ausprägung des Fellwuchses kann es schon ausreichend sein, dem Tier täglich etwas gesicherten Auslauf außerhalb des Käfigs zu bieten, bei dem das Fell nicht erneut mit Spänen in Kontakt kommt und sich die verbliebenen Späne aus dem Fell lösen können.

Auch das Herausschneiden von filzigem oder verknotetem Fell kann eine Möglichkeit sein. Das Fell wächst in der Regel schnell wieder nach. Hierbei sollte man allerdings gerade in den hinteren Bereichen nicht zu viel abschneiden, um das Schwänzchen der Hamster unter ihrem Fell nicht zu verletzen.

Regelmäßige Fellpflege mithilfe von Kleintierbürsten oder Babybürsten ist empfehlenswert, sofern der Hamster sich dies gefallen lässt und es für ihn nicht in Stress ausartet. Alternativ reicht es meist schon, das Fell mit der Hand auszustreichen. Auch ein Chinchillabad ist empfehlenswert – auf diese Weise können die kleinen Teddys nahezu selbstständig für ihre Fellpflege sorgen.

Info: Verzichte unbedingt darauf, deinen Teddyhamster zu baden! Die kleinen Tiere sind sehr anfällig für Erkältungen und Lungenentzündungen, sobald ihr Fell nass wird. Dies kann für Hamster ein Todesurteil sein!

Wie alt wird der Teddyhamster?

Die richtige Pflege, ein artgerechtes Gehege und hochwertiges Futter sind in Bezug auf die Lebenserwartung von Teddyhamstern entscheidend. Die possierlichen Tiere können unter passenden Bedingungen bis zu 3,5 Jahre alt werden. Im Schnitt liegt die Lebenserwartung von Teddyhamstern zwischen 1,5 und 3 Jahren. Ein frühes Ableben der Teddys steht häufig in Zusammenhang mit Haarbalgtumoren und Haarballen im Verdauungstrakt, weshalb die richtige Fellpflege beim Teddy besonders wichtig ist.