Die Mehrheit der Hunde- und Katzenhalter haben weit mehr Haustiere als sie ahnen oder Ihnen lieb ist. Der Sommer bringt alljährlich vermehrt der Befall unserer vierbeinigen Freunde durch Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmern.

Was viele Menschen nicht wissen, ist das diese Parasiten nicht nur Ekel bei den Haltern und Juckreiz bei den Tieren auslösen, sondern auch ernsthafte bis tödliche Krankheiten auslösen können.

Flöhe

Der wohl weit verbreitetste Parasit ist der Floh. Etwa 80% aller Patienten , die mit Hautproblemen in der Tierarztpraxis vorgestellt werden, haben ein Flohproblem. In Mitteleuropa sind etwa 70 Floharten bekannt, weltweit gibt es ca. 1.500 Arten und die Namensgebung ist oft sehr verwirrend.

Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) kann ohne weiteres Hunde und auch den Menschen befallen, ebenso wie der Menschenfloh (Pulex irritans) nicht nur den Menschen befällt. Das gleiche gilt für den Hundefloh (Ctenocephalides Canis).
Ein weiterer häufiger Floh ist der Vogelfloh (Ceratophyllus gallinae). Die Flöhe springen von den Vogelnestern auf ihre Opfer. Durch unter dem Dach nistende Vögel können diese Flöhe in die Wohnungen gelangen. Flöhe können bei Hunden sehr häufig Gesundheitsprobleme verursachen.

Der Katzenfloh kann ohne weiteres Hunde und auch den Menschen befallen, ebenso wie der Menschenfloh nicht nur den Menschen befällt und der Hundefloh nicht nur auf Hunden zu finden ist.
Ein weiterer häufiger Floh ist der Vogelfloh welche von den Vogelnestern auf ihre Opfer springen. Durch unter dem Dach nistende Vögel können diese Flöhe in die Wohnungen gelangen. Flöhe können bei Hunden sehr häufig Gesundheitsprobleme verursachen.

Woher hat mein Tier die Flöhe ?

Viele Tierhalter glauben ihr Tier habe sich die Flöhe bei anderen Hunden oder Katzen geholt, dies ist zwar durchaus möglich, aber weit häufiger springt der Floh aus der Umgebung auf das Tier. Hat der Floh Gelegenheit, wird er mindestens einmal täglich Blut saugen. Andererseits können Flöhe längere Hungerperioden (bis zu 18 Monaten) z.B. in Teppichböden überdauern. Sobald der Floh auf das Tier kommt, beginnt er binnen weniger Minuten Blut zu saugen. Nachdem der Floh satt ist, innerhalb von 8-24 Stunden später findet die erste Begattung statt. Etwa 1 Tag später legt der weibliche Floh bis zu 100 Eier in das Fell des Tieres. (Meinungen darüber das der Floh die Eier direkt selbst in der Umgebung des Tieres verteilt, sind heute überholt.).
Die Eier fallen allerdings binnen kürzester Zeit aus dem Fell und verteilen sich auf diese Weise in der gesamten Umgebung des Tieres. Besonders in Teppichböden, Dielenritzen, Sofas, Tier-Schlafstätten setzen sich die Eier fest. Der weitere Entwicklungszyklus Ei-Larve-Floh ist stark von Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängig, Flöhe mögen es warm und feucht. Es wird davon ausgegangen das 95% der Flöhe in der Umgebung des Tieres leben und nur zum trinken und zur Eiablage auf dem Tier verweilt, was die Bekämpfung erschwert.

Was tun gegen Flöhe ?

1. Staubsaugen, Staubsaugen und nochmals Staubsaugen (oder wischen).
Wenn wir bedenken das die unzähligen Eier aus dem Fell fallen, bedenken das 95% der Flöhe nicht auf dem Tier sondern in der Umgebung wohnen und wissen das Flöhe bei Bewegung auf Fell oder Teppich "hoch" kommen, muss die gründliche und möglichst mehrfache Reinigung eventuell vorhandener Teppiche vorgenommen werden. Staubsaugen alleine reicht bei starkem Befall zwar nicht, aber minimiert die Vermehrung schon um einiges.

2. Sprechen Sie sich mit Ihrem Tierarzt über die für Ihr Umfeld geeignete Bekämpfung der Flöhe ab, kaufen sie nicht einfach "irgendwas" in der Zoohandlung. Viele Mittel gegen Flöhe sind für den Menschen schädlich und für den Hund auch nicht ganz unbedenklich, also teilen Sie ihrem Tierarzt mit falls Kinder Kontakt zum Tier haben um dies bei der Auswahl des Mittels zu berücksichtigen.

Ich selbst bevorzuge ein Mittel welches mein Hund 1x im Monat als Tablette bekommt. Die Wirkung beruht auf einem ausschließlich auf Insekten wirkenden Mittel, das den Fortpflanzungs-CYCLUS der Flöhe (und somit die Entstehung resistenter Flohpopulationen) unterbricht und einen Neubefall aus der Umgebung verhindert.

Krankheiten, Risiken und Nebenwirkungen durch Flöhe

Häufig entwickelt sich bei Hund und Katze eine Flohspeichelallergie. Durch den Biss kommt es zu Hautentzündungen (Dermatitiden) in unterschiedlichen Körperregionen (Hals, Rücken, Schwanzwurzel, Bauch), die Haut zeigt rote Papeln, Haarlosigkeit und wird bei längerer Dauer schwarz und lederartig.

Katzen und Hundeflöhe können Überträger des Hunde-Gurkenkernbandwurms (20 – 40 cm lang) sein. Die Eier können von den Flohlarven aufgenommen werden und entwickeln sich im Erwachsenen Floh zur Finne. Wird der Finnen tragende Floh von einem Hund oder einer Katze zerbissen und hinuntergeschluckt, gelangen die Entwicklungsstadien in den Hundedarm und wachsen hier zu einem Bandwurm heran. Selten wird auch der Mensch befallen.

Kaninchenflöhe sind neben Steckmücken der Hauptüberträger der Kaninchenseuche, der unter Kaninchenhaltern gefürchteten „Myxomatose“. Da Kaninchen sehr empfindlich sind, sollte man hier immer einen Kaninchen-erfahrenen Arzt befragen.

Würmer

Weltweit gehören Wurmerkrankungen zu den zehn häufigsten ansteckenden Krankheiten. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich 200 000 Menschen daran. In unseren Breiten ist die Situation wegen der guten hygienischen Verhältnisse wesentlich besser als in südlichen Ländern. Trotzdem werden vor allem Hunde- und Katzenhalter damit konfrontiert. Bei Kontakt mit Kindern stellen wurm-infizierte Vierbeiner ein großes hygienisches Risiko dar.
Die gesundheitlichen Schäden, die Würmer bei Hunden und Katzen anrichten können, sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von der allgemeinen Schwächung des Tieres und dessen Abwehrsystems bis hin zum Tod des Tieres im schlimmsten Fall.
Zu den sichtbaren Symptomen eines Wurmbefalls gehören Erbrechen, Durchfall und Verstopfung, Gewichts- und Konditionsverlust, Schuppen, Juckreiz, Haarausfall ein struppiges Fell. Jeder Wurmbefall bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze sollte möglichst rasch behandelt werden. Zum einen, um die drohenden Gesundheitsgefahren für das Tier abzuwenden, zum anderen, um Sie und Ihre Familie vor einer möglichen Ansteckung mit Wurmeiern zu schützen.

Auch wenn die Wurmarten, die in Deutschland vorkommen, nach einer Behandlung keine Schäden hinterlassen, dürfen die Gefahren einer Infektion nicht unterschätzt werden. Eine perkutane Infektion mit Hakenwurmlarven führt zu Läsionen und Entzündungen der betroffenen Hautpartie. Spulwürmer gelangen über den arteriellen Blutstrom beim Menschen in die Leber, das ZNS und das Auge. Bei einer unbehandelten Bandwurminfektion können Bauchschmerzen, blutig-schleimiger Durchfall, Gewichtsverlust, Störung der Leberfunktion, Atrophie und Embolien auftreten.

Einige Ärzte und Experten raten vor allem Hunde sowie frei laufende Katzen 3-4x Jährlich gegen Würmer zu behandeln. Ich persönlich halte die Empfehlung unserer Tierklinik lieber alle 3-4 Monate eine Kotprobe beim Tierazt untersuchen zu lassen und nur bei Befall zu behandeln, für die weitaus schonendere Methode für das Tier, auch wenn dies sicherlich auch eine finanzielle Frage darstellt.

Zecken

Zecken sind keine Insekten sondern Spinnentiere, genau genommen Milben, zu erkennen an den acht Beinen und dem eingliedrigen Körper. Die häufigsten bei Hunden vorkommenden Zeckenarten sind die Auwaldzecke oder auch Buntzecke, die Schafzecke und die aus den Tropen eingeschleppten Arten, wie Braune Hundzecke und Tropische Bundzecke.

Durch das Eindringen des Hypostoms in die Haut des Wirtes kommt es zu entzündlichen Reaktionen, die durch fast immer mit eingeschleppte bakterielle Erreger kompliziert werden können.

Entzündungen größeren Ausmaßes können auch dann auftreten, wenn die Zecke unsachgemäß entfernt wird und Teile der Mundwerkzeuge in der Haut des Wirtes verbleiben. Eine entzündliche Reaktion auf den Fremdkörperreiz hin ist hier fast immer die Folge.

Zecken übertragen aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den Wirten, ohne jedoch selbst erkrankt zu sein. Es handelt sich dabei um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Zecken sind weltweit Überträger von mehr als 50 Krankheiten. Eine durch Zecken auch auf Hunde übertragene Krankheit ist die Borreliose. Der Erreger Borrelia burgdorferi ist eng verwandt mit Treponema pallidum, dem Erreger der Syphilis.

Die Symptome der Borreliose sind vielfältig. Beim Hund stehen nach anfänglichen Symptomen wie Mattigkeit und Fieber vor allem Lahmheit. Schmerzen, andere Ausfallserscheinungen und als Spätfolgen Gelenkbeschwerden im Vordergrund.

Hunde können seit 1999 gegen die Borreliose geimpft werden.

Eine weitere durch Zecken auf Hunde übertragene Krankheit ist Babesiose, eine durch kleine intrazelluläre Parasiten, die durch Zeckenstich übertragen werden hervorgerufene Infektionskrankheit, welche in manchen Aspekten der Malaria ähneln.

Wichtig: Die Zecke muss vollständig samt Beißwerkzeugen vom Tier entfernt werden und dies möglichst bald, da viele Erreger erst nach einigen Stunden Blut saugen übertragen werden, somit kann bei einer rechtzeitigen und vollständigen Entfernung der Zecke, ein Risiko auf Erkrankung verringert werden.

Normale Pinzetten sind nicht geeignet um Zecken zu entfernen. Die spezielle Art, in der die Zecke sich in die Haut bohrt, widersteht dem Ziehen und Quetschen, welches Pinzetten bewirken und erhöht das Risiko, dass der Körper der Zecke vom Kopf abgerissen wird, während die Beißwerkzeuge und der Kopf in der Haut verbleiben. Entsprechend erhöht der Einsatz von Pinzetten die Gefahr der Verbreitung von Krankheitserregern. die, wenn der Körper der Zecke beschädigt wird, in Form von darin eingelagerten Bakterien in die Haut und in den Organismus gelangen. Spezielle Zeckenzangen erleichtern die Entfernung der Zecken ungemein.

Von Bedeutung ist eine vorbeugende Behandlung der Tiere. Dazu stehen dem Tierarzt moderne Medikamente (Sprays und Auftropfpräparate) zur Verfügung,die meist gleichzeitig eine Wirkung gegen Flöhe besitzen.

Wichtig ist ebenfalls, dass Hunde mit Krankheitserscheinungen, die vorher von Zecken befallen waren, vom Tierarzt untersucht werden.